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Als Andenken für den King of Pop


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 Interviews
Der FAN Offline




Beiträge: 253

11.11.2009 10:49
Interviews Antworten

Anfang 1984 gab Michael dem Herausgeber von "Ebony" und "Jet", Robert E. Johnson ein Interview. Michael, damals 25-jährig, war zu dieser Zeit alles andere als gesprächig gegenüber Journalisten, doch da er mit Robert E. Johnson befreundet war, entschied er sich für dieses interessante Interview.

Erste Schritte....
Ich erinnere mich noch daran, wie ich das erstemal in der Öffentlichkeit gesungen habe, das war in der Vorschule. Bei dem Lied handelte es sich um Climb Every Mountain. Ich habe mein Bestes gegeben und war mit Leib und Seele dabei. Meine Lehrerin weinte, alle standen um mich herum und klatschten begeistert Beifall... Als Dankeschön habe ich eine stehende Ovation bekommen! Meine Mutter war auch da, ihr standen die Tränen in den Augen. Alle waren angetan, mir gab das Vertrauen für die Zukunft. Ich werde diesen Augenblick nie vergessen. Das war ein geradezu magischer Augenblick in meiner Karriere. Als wir in Gary lebten, war ich völlig von James Brown fasziniert. Ich kannte alle seine Tanzschritte auswendig, jede Pirouette, jede Bewegung... Wenn James Brown auf der Bühne steht, geht ein Ruck durch seinen Körper, etwas Besonderes passiert mit ihm, das sich nicht nachahmen lässt: er ist ein echtes Naturtalent. Das ist magisch. Wenn ich auf der Bühne stehe, habe ich das gleiche Gefühl, etwas passiert mit mir...

Familie...
Rebbie: Ich glaube, dass sie lange Zeit versucht hat, nicht den gleichen Weg wie alle anderen Familienmitglieder einzuschlagen, schliesslich stellt sie jetzt aber doch fest, dass ihre Wurzeln und ihr Talent in der Musik liegen. Sie singt und tanzt wie eine Katze...
Jackie: Er ist immer dagewesen, um uns zu beschützen, wenn wir auf Tournee waren. Wenn mein Vater nicht da war, kümmerte er sich um uns. Er hat immer nervös gefragt: "Werden wir pünktlich da sein? Werden wir für das Konzert fertig sein? Warum ist der Vertrag noch nicht unterzeichnet?"... Er ist das einzige Mitglied der Gruppe, der so ist! Aber das ist wirklich gut, da er in der Lage ist, Dinge voranzubringen.
Tito: Er ist sehr ruhig und bescheiden und greift immer im richtigen Moment in eine Diskussion ein. Wenn wir uns streiten, sagt er genau das richtige, um den Konflikt zu lösen und die Gemüter zu beruhigen.
Jermaine: Er ist wie ein Felsen in der Brandung. Selbst wenn wir uns alle einig sind, sagt Jermaine oft: "Tut mir leid, ich bin nicht einverstanden". Ich mag das an ihm. Ich glaube an ihn. Er ist stur und verteidigt seine Meinung bis zum Letzten.
LaToya: Ich glaube, dass sie immer noch versucht, ihren Weg zu finden. Ich sage ihr immer wieder, dass sie bestimmt eine gute Schauspielerin wäre, aber die will zuvor andere Dinge ausprobieren. Sie weiss, dass ich Recht habe!
Marlon: Marlon ist sicherlich derjenige aus unserer Familie, der am meisten arbeitet. Ich arbeite auch viel, aber die Dinge fliegen mir oft zu. Marlon schreibt sehr gute Songs, ich bin stolz auf ihn. Man muss sich nur seine Stimme auf unserem nächsten Album anhören...
Randy: Er hat viele Talente. Er kann sämtliche Instrumente spielen, Songs schreiben... Er hat Charakter und Mut.
Janet: Ihr wird bestimmt der Durchbruch oder etwas Besonderes gelingen. Das Publikum wird unvermutete Talente an ihr entdecken. Sie ist eine hervorragende Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin, glauben sie mir.
Katherine Jackson: Es ist schwierig in Worte zu fassen, was sie mir bedeutet. Jeder denkt, dass seine Mutter die Beste auf der Welt ist, aber meine Mutter ist wirklich genial!
Joe Jackson: Er ist ein Löwe, ein König im Dschungel. Und keiner kommt daran vorbei. Er ist wie eine Schutzbarriere für die gesamte Familie.

Fans...
Was mir an meinem Beruf am meisten gefällt, sind die Fans. Ich liebe sie! Wenn ich auf der Bühne stehe und ich sie tanzen, singen, schreien sehe, dann erfüllt mich das mit einem wunderbaren Gefühl. Manchmal bekomme ich seltsame Briefe von meinen Fans. Sie wären erstaunt...Einige Briefe sind einfach vulgär, andere wieder voll von Liebe und Zuneigung. Viele gut erzogene und brave Mädchen schreiben mir. Aber einige sind auch sehr schlecht erzogen, wirklich mehr als schlecht erzogen. Sie beschreiben detailliert, was sie gerne mit mir anstellen würden! Ich bekomme auch viele Heiratsanträge... Und es handelt sich dabei um ernsthafte Angebote. Ich kann nicht auf alle Briefe antworten, versuche aber zumindest, auf die Heiratsanträge zu antworten. Ich schreibe etwas in der Art: "Danke für den wundervollen Brief. Das ist sehr aufmerksam. Ich werde dich immer in meinem Herzen tragen. In Liebe, Michael Jackson + The Jacksons." Ich beantworte diese Briefe, weil ich meinen Fans nicht wehtun möchte. Das ist schon eine komische Sache. Die Öffentlichkeit macht sich ein Bild von dir und manche haben wirklich den Eindruck, dich zu kennen. Sie kaufen deine Platten, hängen Poster in ihr Zimmer, denken an dich beim Einschlafen und beim Aufwachen, du gehörst einfach zu ihren Leben. Das ist erschreckend und man weiss nicht, wie man darauf reagieren soll. Das kann ziemlich weit gehen und ich bin mir dessen bewusst. Man muss sehr aufpassen, dass diese Liebe nicht ins Gegenteil umschlägt. Einige können realisieren, dass du eben nicht Teil ihres Lebens bist. Manche ertragen das nicht, bekommen Lust, dich zu verletzen und dir wehzutun. Aus diesem Grund ist es wichtig, nett zu sein, aber wirklich nett zu sein.
Manchmal werde ich wütend, wenn Menschen auf mich zukommen und sich schlecht verhalten. Es ist bereits passier, dass jemand auf mich zugegangen ist und mir gesagt hat: "Setz dich, unterschreib das für mein Kind", und dann hält man mir ein Stück Papier hin. Ich antworte: "Haben sie einen Stift?" Und man antwortet: "Hast du etwa keinen Stift? Dann besorg dir einen!" Solche Vorfälle ereignen sich häufig! Einige denken, dass sie über dich verfügen können. Und sie sagen dir: "Hör mir zu, mein Junge, wenn du hier sitzt, dann hast du mir das zu verdanken". Und ich antwortete: "Verstehe ich nicht, sie haben doch meine Platte nicht gekauft, um mir einen Gefallen zu tun, sondern weil sie meine Musik mögen!"

Reisen...
Reisen sind sehr wichtig. Ich glaube, dass man viel reisen muss, bevor man sich endgültig bindet. Zumindest die, die sich das leisten können. Die Reisen haben mir ermöglicht, viele Dinge zu erlernen. Allein schon die Tatsache, andere Völker zu sehen, mit Menschen zu sprechen, zu beobachten und zu lernen... Als wir in die Schweiz gefahren sind, habe ich geweint. Mich hat das richtig mitgenommen. Die Schönheit des Landes hat mich fasziniert, aber um das zu sehen, muss man das Land besuchen, Fotos reichen nicht aus. Und dann gibt es noch andere Länder, wie die Niederlande und Frankreich, wirklich fantastische Länder!

Rassismus...
Was ich am meisten verabscheue, ist Ignoranz. In den USA drückt Ignoranz sich durch Rassismus aus. Ich bin voll und ganz dagegen. Ich versuche, diese Message in meinen Texten, Songs und Choreografien auszudrücken. Stevie Wonder und ich stimmen in diesem Punkt völlig überein. Aus diesem Grund gefällt mir sein Album "Songs In The Key Of Life" so gut. Auf diesem Album gibt es einen Song mit dem Titel "Black Man". Ich bin in die Luft gesprungen, als ich den Titel gehört habe: der Song zeigt auf, was Farbige und andere Rassen bewirkt haben und beschreibt die Harmonie zwischen ihnen...

Drogen...
In der Musikbranche sind Drogen omnipräsent. Einige stecken sie mir einfach in die Tasche und gehen wieder. Und mal ehrlich, wenn es sich um etwas Gutes handeln würde, täten sie das nicht. Würde jemand etwas Schönes in deine Tasche stecken und dann gehen, ohne ein Wort darüber zu verlieren? Mich interessiert das nicht. Auch wenn das altmodisch klingt, das ist wirklich nicht mein Ding. Aus welchem Grund soll man Drogen nehmen, wenn man anschliessend den ganzen Tag in der Ecke hängt und weder weiss, wer man ist noch wo man ist. Wir brauchen Dinge, die uns inspirieren, Dinge, die uns herausfordern. Drogen gehören nicht dazu.

Gott...
Ich glaube an Gott, an die Bibel und versuche auch so zu leben, Ich weiss, dass ich nicht perfekt bin. Ich tue nicht so, als ob ich ein Engel wäre, denn ich bin keiner. Ich bin allerdings auch kein Teufel. Ich versuche, mein bestes zu geben und zu tun, was ich für richtig halte.

Brooke Shields
Ich habe Brooke bei einem Empfang im Anschluss an eine Oskarverleihung kennengelernt. Sie hat mich zum Tanzen aufgefordert. Ich hätte das nie gewagt. Sie ist zu mir gekommen und hat mir gesagt: "Ich muss einfach heute Abend mit ihnen tanzen" Ich habe geantwortet: "Gerne!" Wir sind auf die Tanzfläche gegangen und haben getanzt. Die Musik war jazzig, aber sehr rhythmisch. Da das ein wenig langsam für uns war, haben wir Zeit gehabt, uns zu unterhalten. Anschliessend haben wir unsere Telefonnummern ausgetauscht und sind gute Freunde geworden.

Film...
Ganz unabhängig welche Rolle man spielt, das Publikum denkt, dass man so auch in der Realität ist, Aber man spielt ganz einfach eine Rolle in einer Komödie, das ist alles. Übrigens gefällt mir der Ausdruck "Komödie spielen" überhaupt nicht, da diese das Talent eines Komödianten nicht ins richtige Licht stellt. Ein guter Schauspieler ist von seiner Rolle überzeugt, es gelingt ihm, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Das liegt daran, dass er nicht versucht, die Realität zu imitieren, sondern er schlüpft so in seine Rolle, dass sie Wirklichkeit wird. Wenn man den Begriff "Komödie spielen" benutzt, denkt man sofort an eine Imitation. Ich habe diesen Ausdruck nie gemocht...

Singen...
Die Message, die ein Künstler mit Hilfe seiner Songs verbreitet, ist sehr wichtig. Ich behaupte, dass der Song wichtiger ist als der Interpret. Meine Songs stehen im Vordergrund des Geschehens, nicht ich.
Manche gehen sehr weit. Sie lassen keinen Raum für Vorstellungskraft; ihre Worte sagen alles. Wenn ich aber ganz nackt auf die Bühne käme, wo ist dann der Platz für Vorstellungskraft? Ich lasse dem Publikum gar nicht die Möglichkeit, sich vorzustellen, wie ich ohne Kleidung aussehe, Das interessiert keinen. Ehrlich gesagt übertreiben einige. Es ist wichtig, ein gutes Beispiel zu geben, da viele Kinder nachahmen, was man tut. Manche Künstler haben mehr Einfluss als Präsidenten oder Politiker. Man muss da sehr vorsichtig sein. Als Marvin Gaye sein Album "What`s Going On?" herausgebracht hat, haben viele, vor allem Farbige, eine Entdeckung gemacht. Marvin Gaye singt: "Wacht auf. Was ist los?". Leute, die keine Nachrichten sehen, keine Zeitungen lesen, verstehen nicht zwangsläufig, was in der heutigen Zeit vorgeht. Marvin Gayes Message hat vielen Menschen die Augen geöffnet. Ein Künstler kann im Velaufe seiner Karriere einen derartigen Einfluss auf die öffentlich Meinung erlangen, so dass er durch seine Handlungen und Gedanken die Welt ändern kann. Deshalb muss man positive Wellen aussenden. Und deshalb liebe ich auch, was ich mache...

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